Recherche

Da ich unter chronischen Zeitmangel leide, kann ich zu meinem großen Bedauern nicht alle Begebenheiten vor Ort recherchieren. Bei manchen wäre es schier unmöglich, denn viele Orte der Königsblut-Saga gibt es in der Realität nicht, leider, wie ich an dieser Stelle einmal festhalten muss. Aber auch die tatsächlich existierenden Orte lassen sich mitunter nicht so schnell erreichen.
Allein eine Reise in die Antarktis, wo „Königsblut-Land aus Eis“ spielt, wäre ein mehrmonatiges Unterfangen, bei dem ich meine Lieblingsbeschäftigung ganz aus den Augen verlieren würde: Das Schreiben.
Dennoch faszinieren mich diese extremen Regionen. In Zeiten in denen unsere Landschaft bis in den letzten Zipfel erforscht und bewirtschaftet wird, üben diese menschenleeren Gegenden mit ihren extremen klimatischen Verhältnissen eine große Anziehungskraft auf mich aus.
Sie bieten Platz für Wunder und Überraschungen und schaffen den Raum, unbemerkt epochale Schlachten geschehen zu lassen.
Recherchiert habe ich natürlich hauptsächlich im Internet, erst einmal allgemeine geschichtliche und geografische Grundlagen. Ich habe Karten studiert und die Reiserouten von Forschern nachverfolgt. Es gab viele Fragen zu klären, zum Beispiel: Wann scheint in der Antarktis die Sonne, Selma brauchte Licht, um die Landschaft wahrnehmen zu können. Wann ist die beste Reisezeit? Selbst für Magier sind Temperaturen unter -50 Grad Celsius auf Dauer nicht zu ertragen. Wo gibt es Ebenen und Flächen und wo Gebirgszüge? Wo konnte ich die Welt rund um Antarktika verstecken, damit es glaubwürdig bleibt, dass sie nicht ein Forscher schon längst hätte finden können.
Wie genau fühlt sich das Wetter dort an? Ist es vorrangig windig oder gibt es eher starken Schneefall? All diese Dingen waren für mich wichtig, damit man beim Lesen das Gefühl hat, tatsächlich vor Ort zu sein und mit Selma beinahe zu erfrieren.
Wenn man sich all diese Fragen beantworten möchte, stößt man auf Reiseberichte, die einem einen guten Eindruck von den Verhältnissen vor Ort verschaffen. Ich habe sogar Aufnahmen gefunden, die die Geräusche im Meer an der antarktischen Küste einfangen.
Alles in allem kann man also sagen, dass man in den heutigen Zeiten auch über das Internet einen guten Eindruck von den Verhältnissen vor Ort bekommt und dadurch kann man natürlich viel zeitsparender arbeiten.
Für viele Pflanzen und Tiere, die in der Königsblut-Saga vorkommen, habe ich mich allerdings direkt vor der Haustür inspirieren lassen, da ist der Weg nicht so weit und wenn man genau hinschaut, findet man viele Dinge, die durchaus magisch sein könnten.